Gegen den Strom

Veröffentlicht am 01.06.2017 in Allgemein

Reimut Schmitt (Berlin)

Hans Oster (9.8.1887 – 9.4.1945)

Hans Oster nahm als Generalstabsoffizier am Ersten Weltkrieg teil und wurde anschließend in die Reichswehr übernommen, die er 1932 aus persönlichen Gründen verließ. Er arbeitete in den folgenden Jahren zunächst als Zivilangestellter im Amt Abwehr des Reichswehrministeriums und war verheiratet mit Gertrud Knoop, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hatte.

Im Januar wurde Canaris 1) neuer Abwehrchef und ließ Oster als Offizier reaktivieren. Oster war bereits im Herbst 1938 an der Planung eines Umsturzversuchs durch die militärische Opposition beteiligt. 1940 informierte er heimlich den niederländischen Militärattaché über den bevorstehenden Überfall deutscher Truppen auf die Niederlande. Obwohl 1941 zum Generalmajor und zum Chef des Stabes im Amt Ausland/Abwehr befördert, musste er 1943 wegen einer angeblichen Devisenaffäre seinen Abschied nehmen. Die Verschwörer planten, ihn nach einem gelungenen Umsturz zum Präsidenten des Reichskriegsgerichts zu machen. Am 21. Juli 1944 wurde er verhaftet, am 8. April 1945 von einem SS-Standgericht im KZ Flossenburg auf Befehl Hitlers zum Tode verurteilt und einen Tag später ermordet.

1) Wilhelm Franz Canaris (* 1. Januar 1887 in Aplerbeck bei Dortmund; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) war ein deutscher Admiral und während der Zeit des Nationalsozialismus von 1935 bis 1944 Leiter der Abwehr, des militärischen Geheimdienstes der Wehrmacht. Der aus einer bürgerlichen Familie stammende Canaris wurde im Ersten Weltkrieg unter anderem als Agent und U-Boot-Kommandant eingesetzt. Während der Zeit der Weimarer Republik arbeitete er eng mit den Freikorps zur Bekämpfung der Spartakisten zusammen und hielt später illegal Kontakt zur rechtsradikalen und republikfeindlichen Terrororganisation Organisation Consul. Canaris war maßgeblich an der Organisation der deutschen Unterstützung für Franco im Spanischen Bürgerkrieg beteiligt. Als Leiter des militärischen Nachrichtendienstes war Canaris an allen größeren Militäroperationen des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg bis Anfang 1944 beteiligt. Ab 1938 unterstützte Canaris zahlreiche konservative Widerstandskämpfer und war zwischen 1938 und 1940 an Umsturzplänen beteiligt. In das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler war Canaris nicht direkt involviert. Bei Untersuchungen der Geheimen Staatspolizei wurde Canaris’ Tagebuch gefunden und damit sein Kontakt zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus bekannt. Infolgedessen wurde Canaris verhaftet. Anfang April 1945 wurde er von einem SS-Standgericht im Konzentrationslager Flossenbürg zum Tode verurteilt und gehängt.

Quelle: Peter Steinbach und Johannes Tuchel (Herausgeber): Lexikon des Widerstandes 1933 – 1945

 
 

WebSozis

Besucher:1176421
Heute:23
Online:1

Terminvorschau

Alle Termine öffnen.

15.10.2023 Stichwahl zur Landrätin/zum Landrat LK BIR
Nach dem Wahlergebnis vom 24. September stehen Miroslaw Kowalski (CDU, 34,3%) und unsere Kandidatin Caroline Peh …

05.11.2023, 10:30 Uhr - 12:30 Uhr Politischer Stammtisch

SPD Ortsverein Rhaunen

Aktiv zum Wohle unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger
 
 

Aktuelle Nachrichten

DER SPIEGEL
Im Streit über fragwürdige Lebensläufe ihrer eigenen Europawahlkandidaten hat die AfD-Führung eine Entscheidung getroffen. Gegen die beiden Bewerber soll es Parteiordnungsmaßnahmen geben - auf der Wahlliste dürfen sie aber bleiben.

Die Bundesregierung hat allein in den ersten drei Quartalen Rüstungsexporte im Wert von 8,76 Milliarden Euro genehmigt. Der bisherige Rekordwert dürfte damit bis Jahresende übertroffen werden. Größter Abnehmer der Waffen: die Ukraine.

Wer trägt Schuld am AfD-Erfolg im Osten? Linkenchef Martin Schirdewan macht auch den Westen dafür verantwortlich. Jetzt fordert er eine andere Strategie für die neuen Bundesländer - und mehr Geld.

Es ist gut, dass die EU-Außenminister in Kiew ein Zeichen der Solidarität setzen. Umso unverständlicher, dass die Bundesregierung mit fadenscheinigen Argumenten die Lieferung von Taurus-Raketen verzögert.

Erstmals seit ihrem Rückzug aus der Politik hat Angela Merkel ein TV-Interview gegeben. Im ZDF sprach die frühere Kanzlerin über ihre Amtszeit und verriet, was sie von AfD-Wählern hält.

Verspätungen, Ausfälle, marode Infrastruktur: Bei der Bahnsanierung gibt es viel zu tun, doch Verkehrsminister Wissing trödelt, findet die Grünenfraktion. In einem Papier stellt sie Forderungen an den FDP-Mann.

US-Präsident Joe Biden ringt mit dem Kongress um weitere Hilfen für Kiew. Wie gefährlich ist Robert Fico aus der Slowakei? Und: noch ein Trump-Prozess. Das ist die Lage am Montag.

Noch wohnen dort keine Geflüchteten: Unbekannte haben am Wochenende versucht, ein früheres Schulgebäude in Dresden anzuzünden, das bald als Unterkunft dienen soll. Nur durch Ungeschick entstand kein größerer Schaden.

Gewalt und Truppenaufmärsche: Die Lage im Kosovo schreckt die Bundesregierung auf. Berlin fährt seine Krisendiplomatie hoch, Abgeordnete sprechen sich für eine Stärkung der Nato-Mission auf dem Balkan aus.

Sahra Wagenknecht will die Linke offenbar verlassen und eine eigene Partei gründen. Zum Jahrestag der Deutschen Einheit macht sie deutlich, wo sie wohl bevorzugt Wähler gewinnen will.

CDU und Grüne können in Hessen laut der aktuellen Sonntagsfrage ihre Koalition fortsetzen. Dagegen sackt die SPD auf den schwächsten Wert seit mehr als einem Jahr ab. Auch für die Linke könnte der Wahlabend bitter werden.

Die Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz ist berechtigt. Doch es gibt einen tieferen Grund für den Zustand der Partei.