Es geht um Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit

Veröffentlicht am 09.02.2018 in Bundespolitik

Rudi Röper

Martin Schulz hat in den letzten 12 Monaten einiges durchstehen müssen. Eine Achterbahnfahrt die seinesgleichen sucht liegt hinter ihm. Zuerst der Hype um seine Person als Retter der SPD. Dann die Entzauberung. Martin Schulz musste Häme und Anfeindungen in einem oft grenzwertigen Maße ertragen. Nie hat er dabei die Contenance verloren. Er hat die Verantwortung für ein historisch schlechtes Wahlergebnis übernommen, dies gleichwohl er dieses Debakel keineswegs alleine zu vertreten hatte. Dafür verdient er Respekt.

Aber jetzt scheint ihn sein politischer Instinkt im Stich zu lassen.
Unmittelbar nach der Wahl und unmittelbar nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen, schließt Martin Schulz einen erneuten Eintritt der SPD in eine unionsgeführte Regierung aus. Sieht unseren Platz - vor dem Hintergrund des Bundestagswahlergebnisses - in der Opposition. Ebenso schließt er für sich persönlich den Eintritt in ein Kabinett unter einer Kanzlerin Merkel aus. Von alledem ist heute keine Rede mehr. Martin Schulz hat für mich in erheblichem Maße an Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit verloren. Drei 180 Grad Wendungen sind zumindest eine zu viel. Da können drei, Merkel, Seehofer und Schulz, gelegentlich auch als Allianz der Verlierer bezeichnet, offensichtlich der Versuchung einer Aktion "Abendsonne" nicht widerstehen.
Martin Schulz sieht sich nach eigenem Bekunden nicht mehr in der Lage die SPD zu erneuern, trägt deshalb den Parteivorsitz Andrea Nahles an. Kluge Entscheidung. Weniger klug seine Entscheidung, entgegen aller bisherigen Beteuerungen, das Amt des Außenministers für sich zu beanspruchen.

Ich hoffe, er hat noch rechtzeitig ein Einsehen und revidiert auch diese Entscheidung.

Rudi Röper

 
 

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